Was ist Prozessorientierte Psychologie?

Prozessorientierte Psychologie wurde in den 1970ern von Dr. Arnold Mindell begründet. Oft wird sie auch als Prozessarbeit /Process Work bezeichnet.

 


Die Lösung liegt im Symptom

Mit der Prozessarbeit greifen wir Störungen auf, entfalten und vertiefen sie, und erlauben den in ihnen wohnenden Energien, Qualitäten und Figuren in unser Leben zu treten. So erreichen wir mehr Erfahrungs- und Handlungsmöglichkeiten und dadurch mehr Lebensqualität.

 


Wir träumen den ganzen Tag

Das P.o.P Modell geht davon aus, dass wir nicht nur Nachts träumen, sondern 24 Stunden am Tag. Nachts ist unser Ich offener für die seelischen Bilderwelten, doch das Seelische oder das Träumende ist ständig aktiv, auch tagsüber.

 

Die Dinge, die uns am Tag "passieren" und Traum-Bilder haben einen gemeinsamen Ursprung: Beide sind Ausdruck der seelischen Prozesse, die unser Leben aus dem Hintergrund strukturieren.


Offenes Sein

Meist ist unser Ich sehr eng und wir sind nur mit bestimmten Aspekten unserer Psyche identifiziert, während wir vieles Andere ausgrenzen. Durch dieses Ausgrenzen entstehen oft Symptomatiken:

Auffällige, faszinierende oder störende Ereignisse wie zum Beispiel Konflikte mit Anderen, Unfälle, Krankheiten, Körpersymtome, Stimmungswechsel uvm.

Diese Störungen können Signale sein, für Prozesse, die versuchen zu unserem Ich durchzudringen.


Tiefendemokratie

Unsere Psyche wird strukturiert durch verschiedene Figuren und Archetypen, denen wir uns oft nicht bewusst sind. Doch sie beeinflussen unsere Stimmungen, Gefühlsräume, Gedanken, Perspektiven, Handlungsgrundlagen und Lebensziele.

 

Konflikte entstehen, wenn wir einige wenige dieser Figuren bevorzugen, also unbewusst einseitig identifiziert sind. Durch die unterdrückten seelischen Prozesse können z.B. körperliche Symptome entstehen oder wir geraten in Beziehungskonflikte.

P.o.P zielt nicht auf einen optimalen Zustand ab, sondern fördert die intrapsychische Kommunikation, und versucht eine Synthese zwischen den einzelnen Prozessen herzustellen. Das Konzept, all den seelischen Prozessen gleichwertig Raum zu geben, nennt Arnold Mindell Tiefendemokratie.